Wie eine Straußenei-Lampe entsteht
Viele Kunden und Besucher stehend staunend vor den Straußenei-Lampen. Offensichtlich sind die Eier aufwändig graviert, aber in einer Lampe steckt viel mehr Arbeit.
Leere Eier von der Straußenfarm holen
Lange bevor ich eine fertige Straußenei-Lampe überreichen kann, bin ich in der Region unterwegs, um bei einer der Straußenfarmen, mit denen ich zusammenarbeite, neue Eier einzukaufen. Die Eier wurden über ein kleines Loch schon geleert und ihr Inhalt wurde zu Eierlikör, Nudeln oder ähnlichem verarbeitet. Wichtig für mich ist, dass die Eier von hauseigenen Tieren gelegt wurden und bis auf das Loch vollständig intakt sind.
Öffnung anpassen
Das Loch unten im Ei muss groß genug sein, dass die Lampenfassung gut hineinpasst, aber natürlich nicht zu groß, damit das Ei gut sitzt und das Loch nicht zu sehen ist. Wenn alles passt wirkt das Ei wie frisch gelegt, als ob es nur lose auf dem Sockel liegen würde.
Jedes Ei wird signiert
Alle Eier bekommen nach dem Kauf eine Signatur, die Auskunft über die Herkunft der Eier gibt und nachweist, dass die Eier von Greifwerk stammen.
Der Lampenfuß
Die Lampe mit dem Ei, der Gravur und auch einem passenden Fuß ist ein Gesamtkunstwerk. Da ich das Arbeiten mit Holz gelernt habe, ist es mein Anspruch eigene perfekt passende Sockel aus diesem Naturmaterial herzustellen und mitzuliefern. Für modernere und sachlichere Umgebungen biete ich stattdessen wahlweise auch Metallständer an. Bei der Auswahl hilft diese Übersicht aller Lampenfüße.
Ei reinigen
Eier sind ein Naturprodukt – damit das Ei sich richtig verarbeiten lässt, möglichst schön aussieht und uneingeschränkt haltbar ist, muss ich alle organischen Reste entfernen. Wie beim bekannten Hühnerei gibt es im Innern noch eine feine Haut. Manchmal gelingt es, diese in einem Stück zu entfernen.
Recherche und Entwurf
Manche Motive kann ich freihand gravieren, aber bei vielen Motiven mache ich einen groben Entwurf mit Bleistift-Strichen oder Markierungen. Wenn jemand ein individuelles Wunschmotiv anfragt – zum Beispiel ein Tier oder ein bestimmtes Instrument –, mache ich zunächst eine Skizze und schicke ein Foto davon zum Kunden, bevor das einmalige Bild für immer ins Ei graviert wird.
Anders als gelegentlich erwartet wird, benutze ich aber keine direkten Vorlagen und übertrage kein Bild 1 zu 1. Das würde auch gar nicht klappen, weil die Oberfläche des Eis gekrümmt ist. Dadurch kann man keine Vorlage von Papier „abpausen“.
Die Gravur
Achtung: Bitte nicht zu Hause ausprobieren!
Der feine Staub dringt überall ein und ist ohne Absaugung und Maske gesundheitsgefährend!
Der entscheidende und in doppeltem Wortsinne offensichtliche Schritt ist die individuelle Gravur jedes Eis.
Um die Eier effizient bearbeiten zu können, braucht es Spezialwerkzeug aus der Zahnmedizin. Das ist also kein Job für Leute mit Angst vor dem Zahnarzt-Bohrer😉
Wegen des feinen Staubs, der dabei entsteht, arbeite ich mit einer Absaugung und einer Maske. Trotzdem riecht man nach einer Einheit Gravieren spürbar nach Eierstaub und der Staub kriecht überall hin.
Bonus: Veredelung mit Farbe
Wenn es für das Motiv einfach überaus passend erscheint, wie bei den Schuppen der Schlange, oder wenn ein Kunde etwas Besonderes sucht, kann ich das reliefartige Motiv noch mit farbigen Akzenten gestalten.
Verpackung und Versand
Auch wenn Straußeneier nicht stabiler als Keramik sind, lassen sich die Lampen und die Eier zuverlässig per Post verschicken. Jedes Ei wird (getrennt von der Lampe) einzeln in einem schützenden Nest verpackt.
Am Aufstellort: Zusammenbau
Bleibt nur noch der letzte Schritt und der folgt zu Hause am Aufstellort: das Ei über die LED stülpen und auf den Lampenfuß setzen. Das ist nur ein Handgriff und jedes Ei kommt mit einer Anleitung, die erklärt worauf zu achten ist, damit die ganze Lampe wie erhofft erstrahlt oder damit eines Tages die LED durch eine neue ersetzt werden kann.